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Z.In – immer noch ein Pilotprojekt?

Am 24. September 2020 erschien www.alleslinz.at ein Zeitungsartikel über unser Projekt Z.In. Heute, im Jahr 2023, wollten wir euch ein Update geben. Was tut sich im Projekt, welche Entwicklungen kann man feststellen und was sind die Rückmeldungen der Jugendlichen zu Z.In?

Mit Patrik Holzmann, einem Betreuer des Stammteams, haben wir gesprochen und wollen euch das Ergebnis nicht vorenthalten.

Hier übrigens der Link zum Zeitungsartikel aus dem Jahr 2020: Pilotprojekt zu jugendlichen Straftätern in Linz (alleslinz.at)

Zeitungsartikel vom 10.02.2023

Unser Geschäftsführer Günther König äußert sich in einem Standard.at Artikel zum Thema „Umgang mit jugendlichen StraftäterInnen“. Ein gelungenes Interview zu einem wichtigen Thema.

Unser Geschäftsführer Günther König war am 11. November 2022 als Experte zu Gast bei „Oberösterreich heute“. Dort wurde er zum Thema Strafverschärfung für Jugendliche“ befragt. Klickt einfach auf den Link, um die ganze Sendung zu sehen.

Erntedankfest 2022

Am 18. September 2022 fand in Linz das Erntedankfest statt. Dieses Jahr mit der Firma Mopäd als Standbetreiber. Unter dem Motto „Österreich in seiner Vielfalt“ konnte man kulinarische Köstlichkeiten, selbstgemachte Kräutersalze und selbstgenähte Hauben erwerben. Unsere Jungs vom UMF-Projekt waren fleißig als Vertreter vor Ort. Mit dabei auch einige MitarbeiterInnen, die dem regnerischen Wetter trotzten und den Tag an unserem Stand verbrachten. Ein großes Dankeschön an alle, die uns an diesem Tag unterstützt haben und natürlich auch an alle, die den Stand besuchten.

Die Menschen hinter Mopäd

In dieser Interviewreihe lernen wir unterschiedliche Menschen, aus unterschiedlichen Kulturen, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Berufserfahrung aus der gleichen Firma kennen. 

Mit 34 wollte ich in den Sozialbereich wechseln

Die Menschen hinter Mopäd

Interview Nummer 1

Heute lernen wir Jakob Wittwer kennen. Er arbeitet in der mobilen sozialpädagogischen Familienbetreuung. 

Hier gibt es das ganze Interview zu lesen

Mein Name ist Jakob Wittwer. Ich arbeite in der mobilen Familienbetreuung (SFB) und im Bereich der Einzelwohnbetreuung (EWB). Es ist ziemlich genau 50/50 aufgeteilt. 

Welches Stundenausmaß bist du angestellt und wie sieht dein Tagesablauf aus? 

Ich bin arbeite Vollzeit. Einen Tagesablauf kann ich schwer beschreiben. Für mich ist es eher ein Wochenablauf. Mittwoch und Donnerstag teile ich mir sehr genau ein. Montag, Dienstag und Freitag lasse ich auch ein wenig Platz für spontane Kontakte oder dringende Angelegenheiten. Das flexible Arbeiten liegt mir sehr gut, ich schaffe es, meinen Arbeitsalltag gut zu managen. Man muss jedoch selbst dahinter sein und gut planen können. In der EWB habe ich oft mit Jugendlichen in der Vollen Erziehung zu tun. Es gibt viele Themen, die ich mir mit den Jugendlichen selbst ausmachen muss. Bei der SFB-Begleitung sind meine Terminangebote konkreter und besser planbar. 

Was denken deine Familie und Freunde, was du den ganzen Tag machst? 

Viele von ihnen haben keine genaue Vorstellung, was ich den ganzen Tag mache. Ich versuche in privaten Diskussionen auch die Welt der Jugendlichen einzubringen und Verständnis für ihre Themen und Denkweisen zu schaffen.  

Seit wann bist du im Sozialbereich und warum hast du dich dafür entschieden? 

Seit Mai 2020 arbeite ich bei Mopäd. Ich bin ein Quersteiger. Eigentlich habe ich einmal Politikwissenschaften studiert, dann eine Zeit in der Medienbranche gearbeitet und zuletzt war ich lange im Sportmanagement tätig. Mit 34 wollte ich in den Sozialbereich wechseln. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen, habe ich von einem privaten Kontakt die Empfehlung Mopäd bekommen. Die freie Arbeit in der mobilen Familienbetreuung und die direkte Arbeit mit Menschen war zwei Gründe für meinen Start bei Mopäd. 

Hast du eine Idee, auf was du dich spezialisieren möchtest oder hast du dich schon für eine Richtung entschieden? 

Eigentlich ist es genau das, dass ich mich nicht spezialisieren muss, was mir richtig gut gefällt. In der EWB kommen so viele verschiedene Themen zusammen. Gemeinsam fragen wir uns “Wo braucht die Person Hilfe”, “Wer kann in diesem Bereich helfen” und “Wie kann ich die Person dabei unterstützen?”. Durch die Vernetzung mit anderen Institutionen kann ich viel für mich in meine Arbeit lernen und in den nächsten Fällen wieder anwenden. Ich denke man muss offen sein, dass man auch Sachen nicht weiß. Für mich war es wichtig, meinen eigenen Weg zu finden und mich selbst immer wieder zu hinterfragen und meine Blickwinkel zu erneuern. 

Welche Erfolge konntest du in der letzten Zeit in deinem Beruf feiern? 

Für mich sind Erfolge, wenn sich Familiensysteme stabilisieren. Natürlich sind kurzfristige Erfolge für mich auch schön. Ich bespreche das mit den KlientInnen und kann das auch genießen. Langfristige Erfolge sind jedoch das, was mich bei meiner Arbeit motiviert, darauf richte ich meinen Fokus. Mein Arbeitsziel ist es, dass die Jugendlichen und die Familien selbständig ihr Leben führen können. 

Wie bist du mit Misserfolgen umgegangen? 

Mit meinen KollegInnen kann ich mich gut austauschen. Es hilft mir über Erfahrungswerte von ihnen zu sprechen und somit daraus zu lernen. Bei der Arbeit mit Menschen kann man nicht einfach ein mechanisches Teil austauschen und dann funktioniert alles wieder.  

Was machst du, um nach einem langen Arbeitstag zu entspannen? 

Ich treffe mich mit Menschen, mit denen ich gerne Zeit verbringen möchte. Meine Familie und meine Partnerin sind mein Rückzugsort. Ich schaffe es gut, aus meiner Rolle als Sozialpädagoge auszusteigen und in mein eigenes Leben zurückzugehen.  

Was ist für dich Abgrenzung und wo beginnt sie? 

Für mich heißt das: Ich bin als Betreuer Teil des Lebens meiner KlientInnen, aber nicht umgekehrt. Ab der Abfahrt vom Arbeitsort, bin ich wieder “der private Jakob”. Ich versuche mich in meiner Arbeit nicht zu wichtig zu nehmen, und auch kleine Erfolge zu sehen. Wenn es gut läuft, dann habe ich kein Problem damit, mich auch wieder zurückzuziehen und der Familie wieder mehr Eigenverantwortung zu geben. 

Hast du einen Traum, den du dir irgendwann ermöglichen willst? 

Mein Traum oder Ziel ist es, eine eigene Familie zu gründen. In der Arbeit will ich das Bestmögliche leisten und erreichen. 

Warum sollte man deiner Meinung nach ein Teil von Mopäd werden? 

Da gibt es für mich ein paar aussagekräftige Gründe. Einerseits sind es der Rückhalt und das Vertrauen der Firma, die mir viel Freiraum in meiner Arbeit geben. Außerdem fühle ich mich bei meinen KollegInnen wohl. Ich profitiere von anderen Denkweisen und Handlungsalternativen, kann aber auch einfach mal locker mit ihnen sprechen. Die Aussage, dass wir alle Einzelkämpfer sind, ist meiner Meinung nach daher ein Blödsinn.  

Meine Hündin Lija ist bei vielen Betreuungsterminen dabei

Die Menschen hinter Mopäd

Interview Nummer 2

Dieses Mal geht es um Kerstin Hollerwöger. Sie ist im Team Steyrermühl tätig.

Hier gibt es das ganze Interview zu lesen

Ich heiße Kerstin Hollerwöger und arbeite seit 7 1/2 Jahren bei der Firma Mopäd.

Wo arbeitest du genau für Mopäd?

Ich arbeite im Team Steyrermühl (Vöcklabruck/Gmunden). Ich bin derzeit mit 30 Stunden beschäftigt. Meine Aufgaben liegen im Bereich der SFB und EWB. Mit meiner Hündin Lija habe ich die Therapiebegleithunde-Ausbildung gemacht, die ich seit 2019 auch in meinem Job ausüben kann. Die Reaktion der KlientInnen ist sehr positiv. Altersübergreifend ist es meiner Meinung nach sehr erfolgreich. Durch die Arbeit mit meinem Hund, komme ich viel leichter ins Gespräch. In Rollenspielen kann man anhand des Verhaltens gegenüber dem Hund, das eigene Verhalten der KlientInnen hinterfragen, viele weitere Themen können wir gemeinsam erarbeiten. 

Wie sieht dein Tagesablauf aus?  

Mein Tagesablauf ist immer unterschiedlich. Ich versuche meine Woche im Vorhinein zu planen und zwar probiere ich bei einem Termin den Folgetermin bereits auszumachen. Immer wieder wird der Plan aber über den Haufen geworfen. Ich versuche meine Fixtermine (Teambesprechungen, Supervisionen, Hilfeplangespräche) verlässlich einzuhalten, was mir gut gelingt. Auch im privaten Bereich bin ich gut organisiert. Ich habe gelernt, mich nicht über kurzfristige Änderungen zu ärgern, sondern versuche bei Terminverschiebungen oder -absagen, meine freie Zeit zu genießen. Besonders freut mich an der flexiblen Arbeitseinteilung, dass ich meine privaten Termine zu 90 Prozent verwirklichen kann.  

Was denken deine Familie und Freunde, was du den ganzen Tag machst?  

Meine Freunde und Familie können sich gut etwas darunter vorstellen. Meine beste Freundin hat auch in einem ähnlichen Bereich gearbeitet. Viele Freunde waren schon im Sozialbereich tätig. Am Anfang wurde ich ab zu mit Vorurteilen konfrontiert. Viele sagen, dass sie sich den Beruf nicht vorstellen könnten.  

Kannst du mir deinen Werdegang im Sozialbereich beschreiben?  

Ich habe Psychologie studiert, dann eine Trainerinnenausbildung über die ÖH gemacht. Später folgten Praktika, unter anderem, bei der Firma Promente. Ich war ca. 1 Jahr im Ausland (Südafrika, Nord- Mittel- und Südamerika). In Peru habe ich in einer geschlossenen Einrichtung für alkohol- und drogensüchtige Männer gearbeitet. Nun bin ich schon seit 7 ½ Jahren bei der Firma Mopäd.  

Wie würdest du deine Rolle im Team Steyrermühl beschreiben?  

Ich habe keine bestimmte Rolle im Team. Wir sind alle gute Allrounder. Ich habe eine gute Mischung aus Elternarbeit und Arbeit mit Jugendlichen. Unsere Teamleitung kann gut einschätzen, welche Qualitäten die MitarbeiterInnen mitbringen.  

Was schätzt du an der Zusammenarbeit im Tandem?  

Mir gefällt der gute Austausch. Das Tandemsystem funktioniert wirklich gut bei mir. Auch während dem ersten Lockdown, bei welchem wir vorwiegend im Homeoffice waren, waren alle sehr bemüht, sich auszutauschen. Ich habe auch bei Krisen bei Familien gute Erfahrungen im Austausch mit meinen KollegInnen gemacht.   

Warum arbeitest du trotzdem gerne alleine?  

Ich mag es, mir die Termine selbst einzuteilen. Außerdem finde ich nicht, dass ich alleine bin. Telefonisch sind meine KollegInnen immer gut erreichbar. Im Auto kann ich alleine die Vorfälle des Tages reflektieren. Ich überlege, wie ich ein Thema am besten anspreche, oder ob eine Information an die Teamleitung nötig ist. Ich telefoniere viel im Auto, das spart mir Zeit.   

Beispiel: Du erfährst von einer Krise bei einem Jugendlichen – Wie reagierst du?  

Es kommt auf die Krise an und auch auf den Jugendlichen selbst. Ich motiviere die Jugendlichen zur Selbsthilfe (z.B. Anruf bei Ärzten etc.) und biete Unterstützung an. Im Vorfeld habe ich bei manchen Familien schon einen Sicherheitsplan mit meinen KollegInnen entwickelt. So können wir schnell agieren. Bei Familienmitgliedern kläre ich Sorgen ab und bestärke oder kläre auf. Wenn möglich versuche ich die Verwandten in den Sicherheitsplan einzubinden.  

Wie entspannst du nach der Arbeit?  

Ich habe kein spezielles Ritual. Am liebsten verbringe ich Zeit mit meinem Hund Lija. Sie bringt mich ins normale Leben zurück.   

Welchen Beruf außer dem jetzigen hättest du dir auch noch vorstellen können?  

Der Job als Sozialpädagogin ist meine erste Wahl. Mir gefällt die Arbeit richtig gut.  

Hast du einen Traum, den du dir irgendwann ermöglichen willst?  

Ich würde mir gerne ein Grundstück kaufen mit Haus und Garten. Ich warte noch auf das perfekte Objekt.  

Warum sollte man deiner Meinung nach ein Teil von Mopäd werden?  

Der Austausch unter uns KollegInnen ist wirklich gut. Das flexible Arbeiten erleichtert mir vieles. Ich kann meine privaten Termine gut in meinen Arbeitsalltag eingliedern. Durch unser multiprofessionelles Team kann ich viel dazulernen. Außerdem genieße es ich die Arbeit mit meinem Hund zu gestalten.